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DER SPIEGEL KantineHamburg, 2011

Deutsch­lands wichtig­stes Nach­richten­magazin hat auch architek­tonisch Schlag­zeilen gemacht.

Exper­tisen
Betriebs­restaurants

DER SPIEGEL Kantine

Im Oktober 2011 hat die SPIEGEL-Gruppe, zu der u.a. das wichtigste deutsche Nachrichtenmagazin Der SPIEGEL gehört, ihr neues Verlagsgebäude in der Hamburger Hafencity bezogen. Den eindrucksvollen Bau an der Ericusspitze, der vom Wasser der Elbe umspült wird, hat der dänische Architekt Henning Larsen entworfen. Ippolito Fleitz Group wurde beauftragt, eine neue Mitarbeiterkantine für das Haus zu gestalten. Die berühmte und mittlerweile denkmalgeschützte Kantine des Vorgängerbaus entwarf 1969 Verner Panton. Dieses Erbe war eine besondere Herausforderung.

Ausgangssituation

Die Mitarbeiterkantine war und ist – nicht zuletzt auch wegen ihrer prominenten Lage im Gebäude und der starken Wirkung nach außen – eine Visitenkarte des Unternehmens SPIEGEL, das seine journalistische Philosophie genauso wie seine Gesprächskultur widerspiegelt. Ausgangspunkt unserer Überlegungen waren die Qualitäten des Raumes und des Gebäudes. Das Haus besticht durch seine exponierte Lage am Wasser, seine moderne Architekturauffassung, den im Inneren der vertikale Binnenraum des 13-stöckigen Atriums prägt.

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Der Grundriss der Kantine beschreibt einen großen, polygonalen Raum, dessen starke horizontale Wirkung durch das an zwei Seiten durchgehende Fensterband noch verstärkt wird. Da der Raum flexibel nutzbar sein muss, war schnell klar, dass die Deckengestaltung das identitätsstiftende Moment der Kantine werden würde. Dementsprechend, sowie der Assoziation aus der Lage im Hafen folgend, haben wir eine matt schimmernde Decke entwickelt, die ähnlich wie Wasser das Licht reflektiert. Sie besteht aus 4203, im leichten Winkel zueinander abgehängten Ronden aus mikroperforiertem, matt geschliffenem Aluminium, kaschiert auf Schall absorbierendes Trägermaterial. Die natürliche Lichtatmosphäre in der Kantine reagiert damit auf die Umgebung. Die Decke bietet auch funktionale Vorteile: Der Bereich über den Deckentellern wurde samt der notwendigen Haustechnikinstallation schwarz ausgeführt und damit unsichtbar, Drallauslässe und Sprinkler verschwinden visuell. Die Oberdecke wurde zusätzlich schallabsorbierend ausgeführt, um die mikroperforierten Teller in ihrer akustischen Wirkung zu ergänzen.

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Verlagsgruppe DER SPIEGEL DER SPIEGEL Kantine  Decke und Licht1

Die runden, kommunikativen Tische bestehen aus einem schwarz gepulverten Stahlgestell, das in einer weichen Bewegung aus dem Boden zu wachsen scheint. Als Tischplatte wird eine Granitplatte aufgesetzt, die eingelaserte Rasterung auf der Oberfläche sorgt in Verbindung mit der Deckenleuchte für blendfreies brillantes Licht. Die Tische sind in drei großen Gruppen in freier Anordnung im Raum platziert und setzen so dem polygonalen Grundriss ein organisches Statement entgegen. Die Bewegungszonen sind dabei eindeutig erkennbar. In den fugenlosen Boden aus weißem Terrazzo sind drei Linien eingelassenen: Sie geben den Tischen entlang der Laufzonen Halt. Entlang dieser Linien ist in vier Bereichen ein abnehmbarer leichter Raumfilter aus weißen, vertikal abgependelten, Stäben angeordnet. Große gelbe Lichtschalen unterstützen die Zonierung des Raums genauso, wie die abgependelten Leuchten die Tische im Raum verorten.

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Eine besondere Herausforderung: Die berühmte und mittlerweile denkmalgeschützte Kantine des Vorgängerbaus entwarf 1969 Verner Panton.
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ProzessInsights

Verner Pantons Erbe

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Raumaufteilung

Die Gebäudekerne bekommen durch eine Holzpaneelierung große Tiefenwirkung. Die geweißte und geölte Oberfläche erscheint durch ein vertikales, wellenförmiges Relief noch tiefer und bekommt so eine fast textile Anmutung. Durch eine zickzackförmig verlaufende Glasfassade entsteht an einer Stirnseite ein abtrennbarer Bereich für separate Veranstaltung. Ein Schwarm leuchtender, abgehängter Plexiglasstäbe sorgt hier für eine blendfreie Beleuchtung und eine intime Inszenierung. Die Glasfassade zwischen diesem Bereich und der Kantine ist aus zweifach verspiegeltem Glas gefertigt. So wird in Zeiten, in denen beiden Bereiche genutzt werden, die Trennung fast immateriell. Wenn die Kantine jedoch geschlossen und damit dunkler ist, wirkt die Fassade halb verspiegelt und halb durchscheinend.
Die Mitarbeiterkantine im neuen Headquarter der SPIEGEL-Gruppe ist ein Raum, der allen Ansprüchen an die Funktionalität gerecht wird, und gleichzeitig durch seine starke visuelle Wirkung zu einem identitätsstiftenden Ort wird. Dabei unterstützt er nach innen die gewachsene Kommunikationskultur des Hauses und transportiert diese Werte in einer großen Geste nach außen.

 

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Pläne

Verlagsgruppe DER SPIEGEL DER SPIEGEL Kantine  Pläne

Zahlen & Fakten

Kunde
Verlagsgruppe DER SPIEGEL
Ort
Ericusspitze 1
Status
Realisiert (2011)
Foto­grafie
Zooey Braun
Exper­tisen
Betriebs­restaurants
Team
  • Christine Ackermann
  • Alexander Fehre
  • Gunter Fleitz
  • Roger Gasperlin
  • Tilla Goldberg
  • Katja Heinemann
  • Peter Ippolito
  • Christian Kirschenmann
  • Tim Lessmann
Partner
  • pfarré lighting design, Lichtplanung

Aus­zeich­nungen & Ver­öffent­lich­ungen

Aus­zeich­nungen
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