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ThinkingInsights

Das Bad als Bühne

Für die Traumbäder der Hansgrohe Group hat Peter Ippolito die drei Badszenarien „Better Analog“, „Better S“, „Better E“ entworfen. Im Interview erklärt er, wie sich Bäder in lebendige Räume verwandeln lassen.

Mit den Traumbädern der Hansgrohe Group lassen sich individuelle Badwelten gestalten. Können Sie uns mehr über das Konzept erzählen?

Wir leben in einer Zeit des Wandels und das betrifft auch Hansgrohe. Das Unternehmen ist mittlerweile ein ganzheitlicher Anbieter für das Badezimmer und hat nun neben seinen Armaturen zusätzlich Badkeramiken und –möbel in seinem Portfolio. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, was ein Hansgrohe-Bad ausmacht. Aus diesen Überlegungen heraus haben wir die Traumbäder entwickelt. Allerdings sollte das Konzept nicht vorgeben, wie sich die Kunden von Hansgrohe einzurichten hätten, da ein Traumbad ja genauso einzigartig ist wie jeder einzelne Mensch. Stattdessen haben wir die Produktwelt als Werkzeuge gesehen, die dazu inspirieren, das eigene Traumbad zu gestalten. Das Ganze ist eine Bühne für die Nutzer, aber natürlich auch für die neuen Produkte von Hansgrohe.

 

Dazu haben Sie die Badezimmerszenarien „Better Analog“, „Better S“ und „Better E“ entworfen, die als Inspiration dienen. Wie sehen diese genau aus?

Alle drei Badezimmerszenarien sollen einen Blick in individuelle Lebenswelten ermöglichen. Bei „Better Analog“ handelt es sich um ein Bad mit sehr klaren Linien und einer reduzierten Farbgebung. Es gibt dort aber einen Twist, der darin besteht, dass die Hansgrohe-Produkte eine Art Rahmenarchitektur vorgeben. Das sind sehr fein gefügte Objekte wie etwa die Badmöbel mit ihren tollen Schattenfugen. Diese Objekte haben wir an der Wand in Form einer Petersburger Hängung angeordnet, so dass sie Teil eines grafisch-räumlichen Gesamtkonzepts werden. Es soll Nutzer dazu ermutigen, Übergänge zwischen unterschiedlichen Materialien oder architektonischen Elementen wie Wand und Decke zu gestalten. So etwas erzeugt Geborgenheit und macht das Bad lebendiger. „Better S“ ist ein deutlich weicheres Bad. Das fängt schon beim Waschtischmöbel mit seinen abgerundeten Kanten an.Zudem spielt die Haptik eine große Rolle. Deshalb gibt es zum Beispiel viele Holzoberflächen und gespachtelte oder gestrichene Oberflächen für die Wände. Die Grundidee dahinter ist, dem Bad eine Möglichkeit zur Veränderung einzuschreiben. Konkret heißt das, dass die Fliesen und Installationen weitestgehend unverändert bleiben, während die gestrichenen Flächen jederzeit umgestaltet werden können. Dadurch kommt eine große Lebendigkeit ins Bad, verbunden mit der Möglichkeit, sich selbst auszudrücken. Die Badobjekte von Hansgrohe bieten hierzu eine tolle Flexibilität und lassen sich problemlos in unterschiedliche gestalterische Ideen einbetten. „Better E“ ist ein Bad mit kräftigen Farben, dass einen sehr collagenhaften Charakter hat. So sind zum Beispiel Souvenirs aus südamerikanischen Ländern in das gestalterische Konzept integriert. Damit wollen wir zeigen, dass ein Bad nicht genormt aussehen muss, sondern ein bunter Lebensraum sein kann. Das Gleiche gilt im übrigen für reale Bäder: Menschen richten sich oft viel mutiger ein, als man denkt. Dem trägt auch die Markenbotschaft „feel alive – be alive“ von Hansgrohe Rechnung.

 

 

Wo kommen die drei Traumbäder-Szenarien als Inspirationstool zum Einsatz?

Zum einen beim Fachhandel, wo sich die Endverbraucher anstatt von einer Badausstellung nun von den Traumbädern inspirieren lassen können. So kann die Markenidee von Hansgrohe unmittelbar erlebt werden. Zum anderen hat Hansgrohe ein Online-Tool in Form eines Konfigurators entwickelt, mit dem sich Nutzer das eigene Badezimmer auf spielerische Weise einrichten können. Es wird in den nächsten Jahren immer umfangreichere Möglichkeiten bieten.

 

Die für die Traumbäder verwendeten Badkeramiken und –möbel wurden von Phoenix Design entworfen. Was zeichnet diese Sanitärobjekte aus?

 

Phoenix Design arbeitet seit Jahrzehnten mit Hansgrohe zusammen. Der kontinuierliche Dialog, der sich daraus ergibt, zeigt sich an der Qualität der entwickelten Produkte. Es ist schon ziemlich beeindruckend, wie sehr diese immer wieder verbessert und optimiert werden. Natürlich gibt es andere Badkeramiken und –möbel auf dem Markt, aber die von Phoenix Design entwickelten Objekte sind konsequent vom Nutzer aus gedacht und haben ein sehr hohes Maß an Durchdachtheit im Bezug auf Details, Haptik, Funktionalität, Mechanik und Materialität. Das gilt natürlich auch für ihre Gestaltung, weshalb sie perfekt aufeinander abgestimmt sind. Deshalb waren sie eine optimale Grundlage für die Gestaltung der Traumbäder.

 

Gib es ein Sanitärobjekt, das Sie besonders inspiriert hat?

Ich würde da kein Objekt nennen, sondern die Diskussionskultur, die bei Hansgrohe herrscht und die sehr kollaborativ und inspirierend ist. Das hat es uns ermöglicht, aus einem eher allgemein formulierten Thema, ein klares, in die Markenphilosophie eingebettetes Konzept zu entwickeln, das wir dann gestalterisch ausformulieren konnten.

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