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Wittlinger Hahn Stern RadiologieSchorndorf, 2007

Ein Projekt, bei dem es ganz besonders wichtig war, die spezifischen Anforderun­gen zu durch­leuchten.

Exper­tisen
Praxen & Apotheken

Wittlinger Hahn Stern Radiologie

Die erfolgreiche radiologische Praxisgemeinschaft „Wittlinger Hahn Stern“ hat ihre Räumlichkeiten vom Zentrum Schorndorfs – einer ca. 35 km östlich von Stuttgart gelegenen Kreisstadt – in das neu gebaute Gesundheitszentrum der Stadt verlegt. Dort nutzt die Praxis 600 m² Fläche im Untergeschoss des Objekts. Bei der Ausgestaltung der Praxis galt es, das notwendige hohe Maß an technischer Integration mit einer funktional überzeigenden Grundrisslogik zu vereinen. Den Praxisablauf prägen eine hohe Besucherfrequenz, durch die aufwändigen Diagnoseverfahren bedingte lange Aufenthaltszeiten sowie die Unsicherheit der Patienten, die es zu einem überzeugenden ganzheitlichen System zu verschmelzen gilt.

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Dabei steht die Befindlichkeit des Patienten im Vordergrund. Eine Überweisung zur radiologischen Untersuchung hat häufig einen ernsten medizinischen Hintergrund. Das wissen auch die Patienten, die sich beim Besuch einer Radiologie in einer empfindlichen Verfassung befinden, ein Gefühl der Verunsicherung, das sich durch die technischen Apparate, die Anonymität der Institution und labyrinthische Räumlichkeiten noch verstärken kann. Die Gestaltung der Radiologie „Wittlinger Hahn Stern“ geht mit hoher Sensibilität auf die Situation des Patienten ein. Die Aufenthaltsräume vermitteln Geborgenheit, das Wegesystem ermöglicht die einfache Orientierung und die Technik bleibt weitgehend unsichtbar. Dadurch wird dem Patienten Sicherheit gegeben und er bekommt das Gefühl, hier am richtigen Ort zu sein.
 

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Der Grundriss der Praxis ist so organisiert, dass sich der Wartebereich der Patienten im Mittelpunkt befindet. Darum herum gruppieren sich die einzelnen Funktionsbereiche Nuklearmedizin, MRT und CRT, Röntgen, Mammografie und Ultraschall. Durch die klar strukturierte Anordnung wird zum einen ein labyrinthisches Gangsystem vermieden. Zum anderen sind die Entfernungen zwischen Behandlungsräumen und Wartebereich so gering, dass auf ein Lautsprechersystem verzichtet werden konnte und die Kommunikation nicht anonym, sondern direkt von Mensch zu Mensch stattfindet.

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Die Praxis betritt man durch einen sich verjüngenden Eingangsbereich. Von hier wird der Blick frei auf den zentralen Warteraum, der so dem neu ankommenden Patienten sofort eine erste Orientierung bietet. Das sich Zurechtfinden unterstützt die Decke in hellem Blau. Sie erstreckt sich vom Eingang aus in alle öffentlichen Bereiche. Im großen Warteraum geht sie in einer Hohlkehle in die gegenüberliegende Wand über und lässt diesen Bereich gleichzeitig einladend und gefasst wirken.

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Der Empfang, organisatorisches Zentrum jeder Praxis, ist gleichzeitig aber auch der Startpunkt im Aufbau einer Vertrauensbasis zum Patienten. So strahlt bereits die Anordnung der zwei Rezeptionen, die links und rechts in eingestellten Körpern untergebracht sind, Diskretion aus. In der ersten Anmeldung werden durch einen großen Tresen, den ein gepolstertes Wandelement unterteilt, zwei Empfangsplätze geschaffen. Diese sind visuell und akustisch voneinander separiert und gleichzeitig weit genug vom Wartebereich entfernt, sodass die Voraussetzungen für ein diskretes und intimes Aufnahmegespräch gegeben sind.
 

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Auf der gegenüberliegenden Seite steht ein weiterer, etwas zurückgesetzter Raum mit Sitzgelegenheiten für längere oder sensiblere Aufnahmeprozeduren zur Verfügung. Vom Empfang verjüngt sich der Raum hin zum zentralen Wartebereich. Diesen prägen vier symmetrische Säulen, die über Hohlkehlen in die Decke übergehen. Begrenzt wird der Raum durch drei freistehende Wände, über deren Enden sich vier Ausgänge zu den Funktionsbereichen öffnen. Die Wände schirmen zugleich die außerhalb dieses Kerns verlaufenden Erschließungsgänge der Praxis ab. Dadurch werden die Wartenden nicht durch die hier herrschende Betriebsamkeit gestört und gleichzeitig können sich Personal und Ärzte unbeobachtet zwischen den Funktionsbereichen bewegen. Die Seitenwände des Wartebereichs sind raumhoch gepolstert und wölben sich an ihren oberen Enden in den Raum, sodass dieser die Wartenden förmlich umschließt und ein Gefühl schützender Geborgenheit vermittelt. Die Wände sind durchgehend perforiert. Dadurch ist auch bei – für Radiologien typischem – starkem Publikumsverkehr eine ruhige Raumakustik gewährleistet.
 

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Dem Wartenden bieten sich Sitzmöglichkeiten sowohl entlang der Seitenwände als auch um die Säulen. Mit der Wahl seiner Sitzposition entscheidet sich dieser auch für die ihm angenehme Öffentlichkeit. Eher extrovertiert sind die Plätze auf den Sitzringen an den Säulen, von wo aus sich der gesamte Raum beobachten lässt. Auf den beiden langen Bankreihen an den Seitenwänden sitzt man dagegen zurückgezogen und abgewendet vom Geschehen. Da in den fensterlosen Wartebereich kein natürliches Licht fällt, fungieren die begrenzenden Wände zum Empfang als Lichtquelle. Diese sind hinterleuchtet und zeigen ein Wolkenbild in Schwarz-Weiß. Das Himmelsmotiv ist eine Einladung zum Meditieren in der unendlichen Weite und zugleich ein Symbol der Hoffnung. Durch die schwarz-weiße Farbgebung wird die Charakteristik des Röntgenbildes zitiert. Das im Bild abwesende, typische Himmelsblau ist dabei durch die Farbgebung der Decke trotzdem im Raum präsent. Das Farbkonzept unterstützt die Funktionen der einzelnen Praxisbereiche. Die Decke im Eingangsbereich und den Warteräume ist blaugrau. Die Farbe stellt Assoziationen zum medizinischen Umfeld her und ist zugleich sachlich und präzise, eine Wirkung, die durch die darin eingezogenen langen Lichtschlitze noch unterstrichen wird. In den Wartebereichen schafft die Kombination aus Decke, Muschelkalkboden, Holzoberflächen und dem hellbeigen Leder von Sitzmöbeln und Wandbespannung eine sanfte, ruhige Atmosphäre.

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Den umlaufenden Erschließungsgang dominiert ein kräftiges, freundliches Orange. Im bewussten Kontrast zur Wartesituation steht die markante Farbe für die lebendige Betriebsamkeit und erleichtert die Orientierung. Die Behandlungsräume der einzelnen Funktionsbereiche sind jeweils in einem eigenen, zarten Farbton gehalten, sodass sich die einzelnen Abteilungen deutlich voneinander unterscheiden. 

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Für Privatpatienten steht ein separater Wartebereich zur Verfügung, der mit identischen Materialien wie der allgemeine Warteraum gestaltet ist. Fußboden- und Deckenführung stellen eine Verbindung mit dem Empfangsbereich her. Durch die Lage an der Außenwand kann Tageslicht einfallen, das den besonderen Status der hier Wartenden unterstreicht. Auf das Séparée für Privatpatienten folgen die drei Ärztezimmer. Diese sind mit einer verdunkelbaren Glasfassade zum Erschließungsflur versehen, die eine offene Haltung gegenüber den Patienten signalisiert.

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Pläne

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Zahlen & Fakten

Kunde
Wittlinger Hahn Stern Radiologie
Ort
Schlichtener Straße 105
Status
Realisiert (2007)
Foto­grafie
Zooey Braun
Exper­tisen
Praxen & Apotheken
Team
  • Frank Faßmer
  • Gunter Fleitz
  • Peter Ippolito
  • Christian Kirschenmann
  • Axel Knapp
  • Monika Skrzypek
  • Hadi A. Tandawardaja
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