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 T-O12 Club/Bar
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T-O12 Club/BarStuttgart, 2006

Un­vergess­liche Nächte haben meis­tens mit auf­regen­den Blicken zu tun

Exper­tisen
Restaurants & Bars

T-O12 Club/Bar

Die Theodor-Heuss-Straße in der Stuttgarter Innenstadt, jahrelang nur als zentrale Verkehrsachse wahrgenommen, entwickelte sich in den letzten Jahren mit der Ansiedlung einer Vielzahl an Bars und Clubs zum Epizentrum des Stuttgarter Nachtlebens.
ippolito fleitz group wurde zusammen mit dem Stuttgarter Büro für visuelle Kommunikation i_D büro beauftragt, an diesem Ort in einer sich über drei Geschosse erstreckenden, ehemaligen Musikschule einen weiteren Club zu etablieren, der sich durch Konzept und Gestaltung von den Mitbewerbern abhebt.

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Den Namen des Clubs, T-O12, liest man „Theo 12“. Dieser stellt nicht nur eine Verbindung zur genauen Adresse (Theodor-Heuss-Str. 12), sondern auch zur namengebenden Person her. Theodor Heuss, der erste deutsche Bundespräsident, lebte viele Jahre in Stuttgart. Sein politisches Amt hielt ihn nicht davor zurück, auch eine Reihe berühmter Zitate zu hinterlassen, die ihn als Lebemann und Genussmenschen mit feinem Humor ausweisen.
In einer liebenswürdigen Hommage wird der Namenspatron in das gestalterische Konzept integriert: Eine Auswahl seiner schönsten Zitate begleitet die Club-Gäste an den Wänden entlang der Treppe, die die Ebenen des Clubs verbindet.

Der Club verteilt sich über drei Etagen. Im Erdgeschoss ist eine Bar mit zwei Lounges eingerichtet. Eine weitere Bar ist an den großen Dancefloor im oberen Geschoss angeschlossen; im Untergeschoss steht ein zweiter Tanzbereich zur Verfügung.

Für den Club wurde ein unverwechselbares visuelles Erscheinungsbild kreiert. Alle Räume sind durchgehend in Schwarz und Weiß gehalten. Spiegel und großflächige Illustrationen verstärken den Raumeindruck.
 

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An der Hausfassade wurde der Schriftzug des Vornutzers („Internationale Musikakademie“) als Zitat erhalten. Eine Beklebung aus Polarisationsfolie vor der Fensterfront im Erdgeschoss zeigt bei Tageslicht eine Stadtsilhouette als verspiegelte Fläche. Abends, wenn der Club innen erleuchtet ist, löst sich das Motiv auf und gibt den Blick frei auf die Bar. Da der Eingang zum Club etwas versteckt unter den Gebäude-Arkaden liegt, markiert diesen ein langgezogenes weißes Lichtelement aus weißen Plexiglasquadern, über das eine Lauflicht-Welle den Besucher von der Straße direkt in den großen Barraum führt. Dieser wird von der freistehenden, U-förmigen Theke aus weißem Mineralwerkstoff dominiert. Den Hintergrund bildet eine grobe Wandverschalung aus gebürstetem, schwarz gebeiztem Holz, auf die großflächige Illustrationen gemalt sind. Die Motive sind surreale Adaptionen urbaner Themen, die im Raum durch reale Objekte, wie etwa eine Straßenlampe, fortgesetzt werden. Die Decke aus hexagonalen Spiegeln lässt zudem den Raum höher erscheinen.
 

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Im hinteren Bereich des Erdgeschosses sind zwei Lounge-Bereiche untergebracht. In der einen Lounge wurde durch Spiegelwände ein vieleckiger Grundriss geschaffen. Die daraus entstehenden überraschenden Reflexionen lassen in Kombination mit dem die Decke überziehenden Leuchtenfeld den Raum nahezu unendlich wirken. Im starken Kontrast dazu steht die zweite Lounge. Wände und Sitzbänke sind hier vollständig mit schwarzem Leder verkleidet und umschließen einen weißen Leuchttisch, der wiederum mittels eines Deckenspiegels zum überhöhten Zentrum des Raums wird.
 

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Das Obergeschoss wird bestimmt durch die große Tanzfläche und eine lange Bar. Eine große Illustration an der Decke empfängt den Besucher und leitet ihn zum Tresen. Hinter ihm neigt sich die Decke zum Boden und wird zur Wand. Darin eingeschnitten ist ein Treppenpodest, das Hunderte Flaschen mit Hochprozentigem verführerisch leuchten lässt. Die sieben kreisrunden Öffnungen in der Decke sind verspiegelt und werfen Lichtspots auf den Boden und die Tanzenden. Die Tanzfläche wird durch die Illustration eines fiktiven Stadtpanoramas der Theodor-Heuss-Straße umschlossen. Dieses hebt das „T-O12“ mit lässiger Selbstverständlichkeit von der ebenfalls dargestellten benachbarten Club-Konkurrenz und den Wahrzeichen Stuttgarts ab. Mit einer kleinen Lounge bietet sich auch am aktivsten und lautesten Ort des Clubs eine intime Rückzugsmöglichkeit.
 

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Im Untergeschoss befinden sich eine weitere Bar, eine kleine Tanzfläche und die Toiletten. Wand- und Deckenmotive zeigen hier Insekten und fleischfressende Pflanzen, die sich bekanntermaßen im feuchten Klima und an dunklen Orten am wohlsten fühlen.

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Pläne
 Ground Floor
 Upper Floor
 Lower Floor

Zahlen & Fakten

Ort
Theodor-Heuss-Str. 12
Status
Realisiert (2006)
Foto­grafie
Zooey Braun
Exper­tisen
Restaurants & Bars
Team
  • Gunter Fleitz
  • Vincent Gabriel
  • Peter Ippolito
  • Tim Lessmann
  • Monika Skrzypek
Partner
  • i_d buero, Kommunikationsdesign
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