Unser Ansatz beginnt immer mit der Perspektive der Nutzenden. Wir erkennen und wecken so Qualitäten in Orten, die sonst leicht übersehen werden. Funktionen entwickeln wir nicht strikt nach dem Briefing, sondern orientieren uns an den tatsächlichen Bedürfnissen und Wünschen der Menschen, die diese Orte beleben. Ein Beispiel dafür ist unser Projekt Brainhouse247, das durch seine nutzerzentrierte Herangehensweise überzeugt. Gemeinsam mit dem Betreiber wurden Personas als Repräsentanten für spätere Nutzergruppen entwickelt. Diese dienten anschließend als Grundlage für die Entwicklung des passenden Raumprogramms.
24/7-Puls
Orte haben ihre eigene Geschichte. Diese zu verstehen, zu respektieren und fortzuschreiben, ist zentral für unsere Arbeit. Dabei berücksichtigen wir die unterschiedlichen Körnungen, Größen und Funktionen, die ein Ort bieten kann.
In größeren Projektentwicklungen sollten Flächen freigehalten werden oder nur kurzfristig vermietet werden, um Funktionen im Laufe der Zeit zu ergänzen oder zu verändern. So kann sichergestellt werden, dass ein sich durch die Nutzenden fortschreibender Charakter des Objekts durch passende Funktionen ergänzt wird.
Nutzungsdurchmischung kann auf Gebäudeebene oder im Maßstab eines ganzen Quartiers erfolgen, letzteres insbesondere dann, wenn baurechtliche oder architektonische Bedingungen in einzelnen Baukörpern dies nicht zulassen. Ein Quartier muss rund um die Uhr aktiv sein: durch verschiedene Funktionen, die zu unterschiedlichen Tages- und Wochenzeiten genutzt werden können. Eine intelligente Auslastung, idealerweise im Sinne der „15-Minuten-Stadt“, reduziert das Verkehrsaufkommen und trägt zur Lebensqualität im Umfeld bei. Ein Beispiel dafür ist unser Projekt Mark One in Düsseldorf, das sich aktuell in Planung befindet.
Um Quartiere und Immobilien zu aktivieren, müssen diese zukünftig nicht nur finanziert und entwickelt, sondern auch betrieben werden, damit diese dauerhaft und dadurch nachhaltig erfolgreich sein können. Warum nicht über die zusätzliche Angebote sprechen, die ein Mieter im Gebäude nutzen kann, anstatt nur über MF-G2-Flächen? Warum nicht Servicegebühren anstelle von Mieten für Büroimmobilien einführen?
Um einen Ort in der öffentlichen Wahrnehmung zu etablieren, muss dieser für alle erreichbar und erlebbar sein. Eine Möglichkeit ist eine öffentliche Durchwegung, wie es beispielsweise beim FOUR in Frankfurt der Fall ist. Idealerweise passiert dies sogar innerhalb der Gebäude, wie bei unseren Projekten für die HassiaGruppe oder Beiersdorf. Orte werden merkfähig, weil sie erlebbar sind.
Placemaking kann nur interdisziplinär und unter Berücksichtigung entsprechender Kommunikationsmaßnahmen erfolgreich sein. Es ist die Kombination aus Raum, Geschichte und Nutzung, die einen Ort lebendig macht und ihn zu einem dauerhaften Bestandteil des städtischen Lebens werden lässt.