Das Thema Bauen im Bestand ist bereits vor einiger Zeit in den Aufmerksamkeitsfokus der Architekturzeitschriften gerückt. Besonders in den vergangenen Jahren hat es sich hier von einem Randthema zu einem zentralen Bestandteil in der Auseinandersetzung mit Architektur und Städtebau entwickelt. Auf dieses gewachsene Interesse reagiert der Konradin-Verlag/Leinfelden nun mit „metamorphose“, das erste Fachmagazin das ausschließlich diesem Themenfeld gewidmet ist.
In der Layoutgestaltung trennt ein flexibles Grundraster für die Typografie klar Meinungen von Berichten. Ganz bewusst wurde auf eine erzählende Anordnung der Texte mit längeren Zeilen, wie man es beispielsweise aus Büchern kennt, gesetzt. Damit wird ein Fokus auf die vorgetragene Meinung gesetzt. Die Heftstruktur und die Inhalte sollen schnell vom Leser erfasst werden können. Mit einer Einfärbung der Seitenränder wird dieser Anforderung Rechnung getragen. Jedem Themenbereich ist eine bestimmte Farbe zugeordnet, die eine schnelle Orientierung im Magazin gewährleisten. Die Seiten werden durch einen eingefärbten Rahmen gefasst. In den oberen Ecken der linken Seiten läuft ein stilisierter Pfeil als Themenreiter mit, der gleichzeitig die Titelgestaltung aufgreift. Der Beginn eines neuen Projektartikels wird durch die Umkehrung der Seitengestaltung besonders hervorgehoben. Die dafür gewählte Farbpalette orientiert sich an den Farbreihen von Le Corbusier, einem großartigen Architekten der klassischen Moderne.
Bei der Schriftwahl wurde eine klare, geometrisch anmutende Linear-Antiqua gewählt, die gute Leseeigenschaften im Mengensatz aufweist und dem Magazin ein eigenständiges typografisches Erscheinungsbild verleiht. Gleichzeitig wurde damit dem Wunsch der Redakteure nach einer wirtschaftlich laufenden Schrift entsprochen. Diese schafft auch die Grundvoraussetzung für ein luftiges Layout, das Räume zur freien Gestaltung lässt. Das Bildraster wurde äußerst flexibel gehalten, um auf die verschiedenen Vorlagen und Motive reagieren zu können und die Originalformate der Abbildungen möglichst zu erhalten. Selbst der harte Kontrast von Bestandsbildern oder Baustellenaufnahme mit dem fertigen Projekt ergibt so ein stimmiges Bild.
Mit dem „Passepartout“ besteht die Option, Plangrafiken oder ausgewählten Motiven eine besondere grafische Tiefe zu verleihen. Bei der Titelgestaltung steht der stilisierte Pfeil stellvertretend für eine Sichtweise auf ein Bauprojekt. Er spiegelt gleichzeitig das prozesshafte und planerische Moment beim Bauen im Bestand wieder. Je nach Titelbild bewegt sich die Pfeilfläche am linken Heftrand vertikal nach oben oder unten. Ganz bewusst wird das Titelmotiv großflächig durch den Pfeil verdeckt, so dass man annehmen könnte, dass hier etwas verborgen werden soll, das eventuell noch nicht fertig gestellt ist. Der Betrachter wird neugierig gemacht, Antworten darauf im Heft zu finden. metamorphose erscheint sechsmal im Jahr.