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Sigrun Woehr Sigrun Woehr Stuttgart
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Sigrun Woehr StuttgartStuttgart, 2003

Laufkundschaft, Auftritt, Standing, strategische Schritte.
Richtig, hängt konzeptionell besonders eng mit Schuhen zusammen.

Exper­tisen
Einzelhandel

Sigrun Woehr Stuttgart

Sigrun Woehr betreibt sechs sehr erfolgreiche Schuhläden in Pforzheim, Karlsruhe, Heilbronn und Stuttgart. Sie hat sich in den letzten zwanzig Jahren mit Ihrem sehr eigenen Mix aus Sportivem, Mädchenhaftem und Elegantem einen Namen gemacht. Für die Eröffnung Ihres neuen Geschäfts in der Stuttgarter Kirchstraße in guter Lage gegenüber von Louis Vuitton sollte ein Laden entstehen, der als anspruchsvolle Bühne für dieses Programm aus Schuhen, Accessoires und Bekleidung dient und doch keine Schwellenangst aufkommen lässt. ippolito fleitz group wurde sowohl mit der Innenarchitektur als auch mit dem Re-Design der visuellen Kommunikation beauftragt.

+ Mehr- Weniger

Die Hauptaufgabe bei der Gestaltung des Ladens war es die Konkurrenz zwischen der kleinteiligen, objekthaften und oft sehr farbigen Ware und einem einprägsamen Raumeindruck produktiv zu lösen.
Es entstand ein großzügiger weißer Raum, der durch Einbauten und Farbakzente gegliedert wird.

In einem ersten Schritt wird die Einheit des Raums durch das Abrunden der Raumecken und die frei abgehängte Decke, welche die Raumkontur nachfährt verstärkt. Die Geste wird durch die gelben Sockelleisten und den durchgehenden glänzend weißen Epoxydharzboden unterstützt.
Der Laden ist so nach dem Betreten durch die inszenierte Verengung am Eingang schnell erfassbar.

Durch die Akzentuierung von drei Abschnitten der Wandabwicklung werden Fokuspunkte gesetzt: Die grüne Wand betont den Tresen als zentrales Element. Gegenüber entwickelt sich die petrol gestrichene Decke zu einem schwebenden Regalelement das zur besonderen Produktpräsentation einlädt. Der Fond des Ladens wird durch eine treppenartig gestaffelte Auslage gebildet. Ein zart rosa gestrichenes Panoramaband mit einem leicht glänzenden weißem Flächenornament gibt auf Aughöhe dem Laden größere Tiefe.

Zwei große Vitrinen in der Mitte des Raumes erhöhen die Schichtung und Gliederung der Raumes und bieten durch die Beleuchtung von oben und unten Gelegenheit Ware prominent zu platzieren. Die Schuhregale selbst sind hinterleuchtet in Wandnischen angeordnet und somit klar erfassbar.

Eine große Spiegelwand im hinteren Teil des Ladens fungiert als Tapetentüren zu Umleide und Hintereingang. Gleichzeitig wird der Raum optisch vergrößert. Ein freistehender, drehbarer Spiegel nahe dem Eingang schafft einen exponierten Auftakt und Vervielfältiger der verschiedenen Raum- und Produktinszenierungen.

Eigens entworfene Polsterelemente, bezogen mit dunkelbraunem Kunstleder mit gelben Nähten abgesteppt, bieten vielfältige Möglichkeiten zur Anprobe.

Um den Raum weiter erscheinen zu lassen und um die Produkte optimal auszuleuchten wurden die meisten Elemente sowohl direkt als auch indirekt beleuchtet. Die Schlitze in der abgehängten Decke nehmen Lichtschienen auf so dass neben den fest eingebauten Strahlern und Leuchten auch flexible Spots eingesetzt werden können. Gleichzeitig dienen diese Deckennuten auch zur Raumführung.

Weiß als Grundfarbe lässt den Laden hell, freundlich und modern erscheinen. Nur an ausgewählten Stellen werden Farbakzente gesetzt: Eine petrolfarbige Decke, das rosafarbige Panaoramaband, die schokobraunen Möbel, die grüne Wand und die gelben Sockelleisten und Deckenabschlüsse versetzen die verscheiden Elemente und Flächen in Spannung zueinander.
Die Ware jedoch, selbst Objekt genug, steht immer in weitgehend gestalterisch und farblich zurückhaltender Situation und somit immer im Vordergrund. Die eingesetzte Farbskala selbst ist ungewöhnlich, modern, feminin und eindeutig mode-konotiert.

Die Spannung der Farbflächen wird auch durch die Formen und Materialien unterstützt. Runde Formen gegen scharfkantige, spiegelnde Oberflächen gegen matte und harte Elemente stehen geschäumten gegenüber. Es entsteht ein produktiver Gegensatz von Weichheit, Eleganz und Modebewusstsein auf der einen Seite und Präzision und urbanen Style auf der anderen.

Die Kommunikation nimmt diese Situation auf. Die Typographie des neuen Logos ist offen und modern mit abgerundeten Kanten. Es lässt sich leicht dem Bereich Damenoberbekleidung / Schuhe zuordnen. Beigestellt wird eine gestrichelte Linie, an eine Naht erinnernd, die den Modekontext noch verstärkt. Diese Naht erscheint auch im neuen Laden in Form der gelb abgesetzten Steppungen in den Polstermöbeln und, ganz prominent, als durchgängige geschwungene Linie an der Decke und auf den Vitrinen, die noch einmal den Raum vom Eingang bis zum hinteren Ende sozusagen zusammenschnürt, die Neugierde beflügelt und neue Blickpunkte schafft.

Durch den Einsatz verschiedener Formen und Materialien entsteht ein produktiver Gegensatz von Weichheit, Eleganz und Modebewusstsein auf der einen Seite und Präzision und urbanen Style auf der anderen.
Die eingesetzte Farbskala ist ungewöhnlich, modern, feminin und eindeutig mode-konotiert.
Die Hauptaufgabe bei der Gestaltung des Ladens war es, die Konkurrenz zwischen der kleinteiligen, objekthaften und oft sehr farbigen Ware und einem einprägsamen Raumeindruck produktiv zu lösen.

Zahlen & Fakten

Kunde
Sigrun Woehr
Ort
Kirchstraße 14
Status
Realisiert (2003)
Foto­grafie
Zooey Braun
Exper­tisen
Einzelhandel
Team
  • Gunter Fleitz
  • Peter Ippolito
  • Axel Knapp
  • Felix Severin Mack
  • Arthur Onyali
  • Patrick Schmidt
Partner
  • Stefan Gabel, Farbberatung

Aus­zeich­nungen & Ver­öffent­lich­ungen

Aus­zeich­nungen
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