Intuitiv um die Ecke
Farbigkeit und Form der Beschilderungen zitieren hervorragend die räumliche Atmosphäre. Ineinander gesteckte Flächen und Formen bilden die grafische Basis, ohne mit der ausgestellten Kunst zu konkurrieren. Die durchgängig in mintgrün gehaltenen Wegweiser nehmen die Kunstinteressierten bei deren Ankunft in der Tiefgarage direkt an die Hand. Intuitiv folgen sie von hier den markanten Schilder-Bildern, die sie auf dem teilweise verwinkelten Weg auch um die Ecken leiten. Denn an vielen Stellen brechen die Farbflächen die Eindimensionalität auf, indem sie über Ecken und Kanten hinausgehen. Die Kantenlängen der Flächen lassen dabei die Besucher:innen auf einen Blick erkennen, wie weit das jeweilige Ziel entfernt ist.
Diese Dynamik behalten wir auch bei der Beschriftung der Workshop- und Meetingräume bei. Die über beide Türflügel aufgebrachte Fläche bricht beim Öffnen auf und aus der Betrachterperspektive ergeben sich neue abstrakte Formenspiele.
Schrift in Bewegung
An den Aufzügen richtet sich die Positionierung der Beschriftung auf der vertikalen Achse nach dem Standort des Betrachters im Gebäude. Und wir legen ein besonderes Augenmerk auf einen barrierefreien Besuch des Museums. Hinweise für mobilitätseingeschränkte Besucher:innen finden sich in entsprechend angepasster Höhe und weisen den barrierefreien Weg durch das Gebäude aus.
Das Icon als Flaneur
Die Piktogramme des Leitsystems sind eine Sonderanfertigung. Vorbild dafür sind die Nutzer:innen des Gebäudes: Sie zeigen Personen in Betrachter-Pose. So zeitgenössisch wie die Kunst des Hauses, so zeitgemäß sind auch die Silhouetten der Personen, bei denen wir auf Hut, Stock und steifen Rock verzichten.
Apropos Flaneur: Logo und Schriftzug des Museums sollen als weithin erkennbares Signal am Hauptgebäude die Vorbeigehenden zum Haupteingang leiten. Hier stellt die Wellblechfassade eine Herausforderung dar, die wir durch eine ausgeklügelte Deformation des Logos lösen. Dieses ist nun auch aus größerer Entfernung gut sichtbar.