Wie aus einem Messekonzept eine digitale Plattform wird

House of Geberit

Pfullendorf / 2021

Wie aus einem Messekonzept eine digitale Plattform wird

House of Geberit

Pfullendorf / 2021


Das börsennotierte Schweizer Unternehmen Geberit ist europäischer Marktführer für Sanitärprodukte. Was im Jahr 1900 mit der Herstellung des ersten Holzspülkastens begann führte zu einem Produktportfolio, das heute Sanitärinstallationen aller Art „vor und hinter der Wand“ umfasst. Jetzt will Geberit sich weitere Zielgruppen erschließen und zielt mit seinen Designlinien für Badkeramiken, Stauraummöbel und Spiegelschränke verstärkt auf Architekten, Innenarchitekten, Designer und natürlich Endverbraucher. Diese tiefgreifende Ausweitung des Unternehmensprofils begleitet ein neues Messe- und Showroom-Konzept, für das die Ippolito Fleitz Group im Herbst 2019 den Zuschlag erhält. Diese Geschichte erzählt zunächst von einem Konzept für Messen, wie wir sie einst kannten. Die Mailänder Möbelmesse, ISH, BAU – alles ist bereits angedacht, doch dann kommt Corona. Anfang 2021 wird unsere Messestandidee trotzdem erstmals realisiert. Jedoch als hybrides Konzept, das zum Set für Produktfilme, digitale Live-Übertragungen und später als Schulungsraum genutzt werden wird: Welcome to the House of Geberit.

Eine tragfähige Grundidee – direkt aus der Geberit-DNA
Aufgabe und Herausforderung für das Messestandkonzept bestehen darin, eine wiedererkennbare, merkfähige Idee zu entwickeln, die gleichermaßen für Produktpräsentationen im kleinen Rahmen wie auch mehrere hundert Quadratmeter große Auftritte bei Schlüsselmessen funktioniert. Sie muss dabei die Zielgruppe der neuen Designlinien genauso ansprechen wie die klassische Kundschaft der Installateure und Facility Manager. Und das auf bis zu 100 Messen weltweit pro Jahr. Die dafür – wortwörtlich – tragende Idee kommt direkt aus der Geberit-DNA: Das „Geberit Installation System“ (GIS) ist eine Metallrahmen-Konstruktion, die im Praxisalltag die Sanitäreinbauten aufnimmt und anschließend mit Trockenbau verkleidet wird. Dieses „Rückgrat“ des Installateur-Handwerks wird zum modularen Grundgerüst des House of Geberit. Als quasi offene Installationswand ist sie schon jetzt für die Stammklientel Identifikations- und Projektionsfläche. Für diese Grundkonstruktion entwickeln wir verschiedene Einsätze. Unter dem Label Know-How Installed fasst Geberit seine Produkte für Sanitärtechnik. Diese werden in eingelassenen Setzkästen in Beton- oder Steinoptik präsentiert und gewähren einen Einblick in die hochintelligenten Systeme hinter der Wand. Mit Design Meets Function bezeichnet Geberit die Produkte, die „vor der Wand“ zum Einsatz kommen. Für die Präsentation dieser Produktwelt nutzen wir Materialcollagen. Paneele mit farbigen und haptischen Materialien werden vor das Metallgerüst gehängt und schaffen Assoziationen für unterschiedliche Raumsituationen und Wertigkeiten. Jede darauf montierte Produktkollektion bekommt so ihre eigene abstrakte Szenerie.

Modular, nachhaltig und intelligent
Der Grundkanon des Standes wird durch weitere Elemente angereichert. Offene Gerüste werden von Pflanzen bevölkert und zeigen, dass auch im Badezimmer Themen wie Well-Being, Gesundheit und Biophilie eine immer größere Rolle spielen. In der technischen Welt lädt eine Werkbank zum Ausprobieren und Handanlegen ein, während die Designwelt mit Moodboards und Styling-Ideen die Besucher inspiriert. Das Gesamtbild des Standes bleibt dabei konsequent transparent. Die Welten vor und hinter der Wand werden verzahnt und machen die Intelligenz der Geberit-Produkte eindrücklich sichtbar. Das Standkonzept ist hervorragend skalierbar. Das Modulsystem lässt sich auf unterschiedlichste Grundrisse anwenden. Auf die unterschiedlichen Raumhöhen bzw. doppelstöckige Messestände reagieren wir mit abgehängten Textil-Lamellen, die in drei unterschiedlichen Längen eingesetzt werden können und dem Stand zugleich seine markante Außenwirkung geben. Je nach thematischem Fokus der Messe können die beiden Produktwelten im Stand-Setup unterschiedlich gewichtet werden. Zur Skalierbarkeit der Module gesellt sich deren Wiederverwendbarkeit: Das neue Messekonzept ist nachhaltig und intelligent, genau wie die Produkte von Geberit.

Große Show – auch ohne Messe
Der Bedarf, die neuen Geberit-Produkte dem Markt wie auch Inhouse zu präsentieren, ist ungebrochen groß. Gemeinsam suchen wir eine Alternative zum herkömmlichen Messestand. Schnell sind beide Seiten von der Idee begeistert, etwas ähnliches wie die Apple Keynote zum Thema Smarthome zu versuchen. Wir verwenden dafür unser Standkonzept und bauen das House of Geberit in einer Lagerhalle am deutschen Standort in Pfullendorf. Die szenischen Aufbauten der Produktpräsentationen nutzen wir nun als Filmsets, in denen Geberit-Experten die Produkte vorstellen. Im Februar 2021 startet dann die Eventagentur „White Label“ mit den zwei Monate andauernden Filmaufnahmen. Die digitalen Inhalte – 240 Minuten Video-Content, übersetzt in 34 Sprachen und live gestreamt – für die „Geberit Innovation Days“ entstehen. Die neue Corporate Architecture ist Background und aktiv genutzte Requisite für die digitale Messealternative 2021 von Geberit. Statt der kurzlebigen Architektur eines Messestands entsteht eine Präsentations- und Kommunikationsplattform. Und: Unser Studio-Stand ist im doppelten Sinne wiederverwendbar. Nach den Filmaufnahmen geht er in eine kurze Ruhepause, bevor er im Herbst für Inhouse-Events und Produktschulungen genutzt werden wird. Ende offen, denn das modulare System kann leicht in der thematischen Bespielung angepasst werden und ist bereit für die nächste große Show.


House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects


House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

Skalierbar und nahezu vollständig wiederverwendbar: Das neue Messekonzept ist nachhaltig und intelligent, genau wie die Produkte von Geberit.


House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects


House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects
House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects
House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects
House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects
House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects
House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects
House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

House of Geberit, Pfullendorf. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects
Kunde
  • Geberit International AG
Ort
  • Pfullendorf
Status
  • Realisiert (2021)
Kategorien
Fotograf/en
  • Philip Kottlorz
  • Geberit (Julia Dunlop)
  • Dirk Hennings Dipl.-Ing.
Team
  • Kira Ermantraut
  • Fynn Freyschmidt
  • Tilla Goldberg
  • Peter Ippolito
  • Min Jung Kang
  • Georg Kast
  • Tim Lessmann
  • Claudia Lira Grajales
  • Antonia Onischke
Partner
  • White Label Events GmbH (Film production)
Copyright
  • Ippolito Fleitz Group
Veröffentlichungen

Magazine