Das Wir von Wörwag – live und in Farbe
In der Eingangshalle grüßt ein Leucht-Regal, das auch als Sammlung von Objets trouvés der deutschen Industrie durchgehen würde: Lackmuster, Waschmaschinentür, Fahrerhäuschen. Was hier buchstäblich greifbar werden soll, ist das große Wir von Wörwag: Zu diesem gehört das Produkt in seiner Endverwendung, das auf diese Weise auch für den Controller nicht abstrakt bleibt. Aber auch die Betonung der Partnerschaft mit all jenen Produzenten, mit denen der Experte aus Zuffenhausen schon seit über einem Jahrhundert an einem Strang für Qualität und Strahlkraft zieht. Und wer auch die Menschen sehen möchte, die dahinter stehen, biegt am besten einfach nach links in die Cafeteria ab: Hier trifft sich die Belegschaft live und in Farbe. Der Ort ist Co-Working Space, Lunch-Location und Plauderecke gleichermaßen. Die offenen Fassaden lassen sogar Passanten am Geschehen hier teilhaben. Last but not least berichten die Mitarbeiter, dass das Essen nun deutlich besser schmeckt: „Die Köche sagen, dass ihnen die Arbeit jetzt einfach viel mehr Spaß macht!“
Der bunte Faden
Da sind sie wahrscheinlich nicht die Einzigen – denn auch in den drei Office Etagen wurde alles dafür getan, dass Mitarbeiter sich rundum wohlfühlen: Tatsächlich war das ein zentrales Anliegen des Auftraggebers. Gleichzeitig sollte ein Raum geschaffen werden, der die Zeichen seiner Zeit verstanden hat, und hocheffizientes Arbeiten fördert. Und zum Dritten sollte die ureigenste Identität des Unternehmens erlebbar werden.
Die Antwort im Raum gibt ein ausgeklügeltes Open-Office Konzept und ein riesiger Farbfächer, der sich über die gesamte Decke zieht. Der betont so nicht nur die spezifische Kompetenz, die Wörwag ausmacht, sondern zoniert den Raum auch für die einzelnen Teams. Insgesamt wurden hier 40 Stoffe in 70 Farben eingesetzt. Und transparente Besprecher auf den Fluren sorgen dafür, dass jeder Mitarbeiter selbst im Meeting noch Teil eines großen Ganzen bleibt.
Leuchtendes Beispiel für Neues Arbeiten
In einem engen Dialog mit der Belegschaft wurden verschiedene Aufgaben gezielt aufgegriffen und gelöst. So wurde etwa die Annahme zerstreut, dass ein offenes Büro grundsätzlich zu geringerer Konzentrationsfähigkeit und weniger Privatsphäre führt: Die Office-Ebenen sind nun eine Mischung aus offenen und geschlossenen Bereichen, die dem Mitarbeiter zahlreiche Rückzugsmöglichkeiten bieten – vom Alkoven bis zum Konferenzraum, den man sich digital an der Tür timen kann. Außerdem sorgen schalldämpfende Materialien dafür, dass auch Gespräche im Team oder am Telefon dort bleiben, wo sie hingehören. Und wer genau hinschaut, erkennt, dass die pastellfarbenen Absorber den Lackmustern von Wörwag nachempfunden wurden.
So ist es gelungen, ein Büro zu schaffen, in dem Kommunikation und Vielfalt ganz neu erlebt werden. Und das färbt wortwörtlich nach außen ab: In den Abendstunden verwandelt sich das Gebäude dank seiner großzügigen Fassaden für alle sichtbar zu einem echten Leuchtturm unter den Arbeitswelten.