Ein Zuhause kann ein Dach über dem Kopf sein. Oder ein Raum für die Identität der Menschen, die es bewohnen.

Wohnung Sch

Stuttgart / 2008

Ein Zuhause kann ein Dach über dem Kopf sein. Oder ein Raum für die Identität der Menschen, die es bewohnen.

Wohnung Sch

Stuttgart / 2008


Wohnung Sch, Stuttgart. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

Ein kunstbegeistertes Ehepaar bezieht ein neues Domizil in einer der besten Stadtlagen Stuttgarts an einem Hang mit einem spektakulären Blick über die unterhalb im Tal liegende Großstadt. Daneben genügt das Objekt sowohl ihren Ansprüchen an eine stilvolle Wohnumgebung und bietet zugleich angemessenen Raum für ihre umfangreiche Gemäldesammlung.

Die Wohnung erstreckt sich über drei Halbgeschosse in den oberen Etagen eines Gebäudes aus den 1980er-Jahren. Durch die rigorose Neuorganisation des Objektes entstand ein dreidimensional fließender Raum, dessen Wirkung durch den durchgehenden, hellen Feinsteinzeug-Bodenbelag noch verstärkt wird. Eindrucksvoll ist bereits das Ankommen, denn man betritt die Wohnung durch den Aufzug, der direkt in die untere Ebene der Wohnung führt. Hier öffnet sich ein großzügiger Raum, der in drei Bereiche gegliedert ist. Vor einem langen Fensterschlitz markiert eine Sitzinsel die Mitte des Raumes, die durch eine runde Lichtdecke und einen Metallvorhang gefasst wird. Ihr schließt sich der Essbereich an, der durch die freistehende Küchenzeile in weißem Hochglanzlack markiert wird. Davor steht ein langer Vollholztisch, zu dem die darüber schwebende, filigrane Lampe einen interessanten Kontrast bildet. Gecrashte Vorhänge im Rücken filtern hier das Licht von außen. Von der Küche weg führt ein Gang, in dem sich die Garderobe und eine Schrankzeile hinter eine Textilbespannung verbergen, zu einem ersten privaten Trakt mit Arbeitszimmer, Bad und Schlafzimmer.

Am anderen Ende des Raumes findet ein Billardtisch seinen Platz. In der Wand dahinter findet der Fußboden seine Fortsetzung: Diese ist mit den gleichen Feinstein-Platten belegt, ein Prinzip, das ich auch in den beiden Bädern wiederholt. Neben dem Billardtisch führt die Treppe in die oberen Geschosse. Die Decke über dem Tisch springt hier etwas noch oben. Je nach Blickwinkel öffnen sich dadurch interessante Perspektiven in die nächste Wohnebene. Die strenge Geometrie der Wände und Flächen wird durch ihre Materialität und Farbigkeit betont. So sind etwa die beiden Türen, die ins Treppenhaus und in den Aufzug führen, als Tapetentüren aus bronze-eloxierten Aluminiumpanelen in die Wand integriert.

Auf dem ersten Treppenabsatz erreicht man die Wohnebene, wo sofort der große Spiegel ins Auge fällt, der als virtuelles Fenster die Dachschräge nach oben öffnet. Seine ovale Form ist in vier gleichmäßige Teile geschnitten, die leicht zueinander geneigt sind und so effektvolle und überraschende Spiegelbilder entstehen lassen. Gegenüber der Sitzgruppe befindet sich der Fernseher: Im ausgeschalteten Zustand verschwindet er nahezu hinten einer schwarz lackierten Glasscheibe und die Aufmerksamkeit des Betrachters liegt ganz beim großformatigen Gemälde der Künstlerin Rosalie darüber. Spektakulärster Blickfang des Raumes bleibt jedoch die grandiose Aussicht. Sie wird durch den auf drei Seiten verglasten Giebel vor der großzügigen Terrasse gewürdigt. Die gepolsterte „Kuschelecke“ vor dem Kamin und der Lese-/Pianobereich runden den Raum ab. Die Dachschrägen sind hier – wie auch in der obersten Ebene – in einem hellen Beigeton gestrichen, der sich dezent von den weißen Wänden abhebt.

Ein weiterer Treppenabsatz führt zum obersten Halbgeschoss mit dem Schlafzimmer und der großzügigen Badlandschaft. Beim Betreten der obersten Ebene fällt als erstes der Filter aus gedrehten Kunstlederbändern auf, die zwischen Flur und dem tiefer gelegenen Schlafbereich gespannt sind. Beide Bereiche sind durch eine 4 m hohe Verglasung voneinander getrennt; bei Bedarf sorgt ein blickdichter Vorhang für die entsprechende Privatsphäre. Der Badbereich wird durch die große, runde Badewanne, die Dusche mit Bambuswald und das freistehende Waschtischmöbel geprägt. Der Spiegelschrank hängt von der Decke und erhält so die schmale Blickachse von der Badewanne durch das Schlafzimmer auf die grünen Hügel der Umgebung. Aussicht gibt es auch in der Sauna, deren Fenster ebenfalls einen schönen Blick auf die Stadt bietet. Im Mittelpunkt des Schlafbereichs steht das nussbaumfurnierte Bett mit angegliederten Sideboards, das ein behaglicher, hochfloriger Teppichboden umgibt. Diese Materialien finden sich auch in der sich anschließenden großzügigen Ankleide wieder.

Die Raumarchitektur der Wohnung Sch ist ganz auf Bilder und Perspektiven ausgerichtet. Das großartige Umgebungspanorama wird mit diversen Ausblicken gewürdigt und die beachtliche Gemäldesammlung tritt in ein spannungsvolles Wechselspiel mit den Materialien, Geometrien und Farben des Interieurs.


Wohnung Sch, Stuttgart. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

Wohnung Sch, Stuttgart. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects
Wohnung Sch, Stuttgart. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

Wohnung Sch, Stuttgart. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

Wohnung Sch, Stuttgart. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

Gelegen in einer der besten Stadtlagen Stuttgarts, genügt das Apartment sowohl den Ansprüchen der Besitzer an eine stilvolle Wohnumgebung und bietet zugleich angemessenen Raum für ihre umfangreiche Gemäldesammlung.


Wohnung Sch, Stuttgart. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects

Wohnung Sch, Stuttgart. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects
Wohnung Sch, Stuttgart. Ein Projekt von Ippolito Fleitz Group – Identity Architects
Ort
  • Stuttgart
Status
  • Realisiert (2008)
Kategorien
Fotograf/en
  • Zooey Braun
Team
  • Gunter Fleitz
  • Vincent Gabriel
  • Peter Ippolito
  • Silke Schreier
Copyright
  • Ippolito Fleitz Group