Die Sehnsucht nach einem schon fast klischeehaften verklärten Bild der Toskana entspringt zu großen Teil einer Sehnsucht nach Heimat, Authentizität und Verortung inmitten unseren urbanen, ruhelosen Gesellschaft. Anstatt direkt die gewohnten Bilder toskanischer Architektur zu reproduzieren, versuchen wir mit einer Collage von Bildern der subjektiven und kollektiven Erinnerung den Moment des 'sich zu Hause fühlen' einzufangen. So sitzen die Gäste je zu zwanzigst an drei großen Massivholztischen und nehmen sich ihr Besteck und die Serviette selber aus den dafür vorgesehenen Tischschubladen. Die visuelle Erscheinung ist bis ins Detail auf einander abgestimmt und sorgt für ein durchgängiges intensives Erlebnis.
Das Logo ist in Schreibschrift entwickelt. Der handschriftliche Duktus unterstützt die Personalisierung des gesamten Unternehmens auf die Person Loretta Petti. Die Umsetzung als dünner Neonzug zitiert Leuchtreklamen der 50er Jahre. In der Briefschaft kontrastiert das leicht getönte Papier und das geprägte Logo mit einem an Schreibmaschineschrift erinnernden Monospace-Font.
In Zusammenarbeit mit der Textildesignerein Monika Trenkler wurden Tapetenstreifen entwickelt. Sie stammen aus verschiedenen Stilrichtungen. So stehen bürgerliche Tapeten vergangener Jahrhunderte, zeitgenössische Unis, sowie gescannte und digital ausbelichtete Holztexturen nebeneinander und zitieren so auf moderne Weise Bilder von gemütlichen Räumen. Die Tapetenstreifen bilden das 'Key Visual' des Erscheinungsbildes. Neben der Wandgestaltung bestimmen Sie auch die Visitenkarten sowie die Weinkarte und Belegbuch. Texte. In der Trattoria selbst wird das Renaissance-gedicht 'Quant` è bella giovenezza...' von Lorenzo Il Magifico räumlich inszeniert. Die Ode an die Jugend und Liebe wird von jedem italienischen Schulkind auswendig gelernt. Wir fragmentieren den Text und schaffen so immer wieder neue Blickpunkte: auf Raumecken, in Spiegeln, unter dem Tresen, in Deckenaussparungen. Der Besucher wird auf Entdeckungsreise geschickt.
Parallel wurden eine Reihe von Ornamenten entwickelt, die in allen Medien wiederkehren: als Glasdekorstreifen, als Heizungsverkleidung, auf der Speise- und Weinkarte. Deckenornament. Vergrößerte Scans von Spitzendeckchen, aufgemalt mit kupferfarbenem Hammerschlag, ersetzen an der Decke rund um die Lampen die nicht vorhandenen Stuckrosetten.